Die künstlerisch reifste Rodenstein-Produktion kommt von einem Gesangs-Gitarren-Duo: Design von Neigelböhlen alias Stephanie Neigel (Gesang) und Sebastian Böhlen (Gitarre). Gedichte von Lyrikern vom Anfang des vergangenen Jahrhunderts haben sie darauf nicht nur vertont. Vielmehr haben die zwei die verwinkelte, teils hermetische Sprachkunst eines Rainer Maria Rilke oder Langston Hughes in einen auch popmusikalischen Kontext gestellt, um das Zeitlose, das Emotionale und Expressive der bildgewaltigen Gedichtvorlagen mit sensibel geführten Pinselstrich in adäquat gestaltete Vertonungen zu transformieren. 

Jazzthing, 2014

Der Mix aus kunstliedartigen Eigenkompositionen und einem Jazzstandard ist ungewöhlich. Die Umsetzung als gelungen zu bezeichen, wäre fast eine Untertreibung. Was mit dem Debüt "Design" nun auch in gebrasnnter Form vorliegt, ist eine Sammlung kleiner kamermusikalischer Preziosen....

Es lohnt sich, diese Stücke immer wieder und in aller Konzentriert heit anzuhören. Hier kann man viel darüber lernen, wie man sowohl melodiöse als auch harmonisch Klischees nihct nur gelungen vermeidet, sondern sie auch mal bewusst als stilistisches Element einsetzt...

Das faszinierendste ist aber, das Stephanie Neigel über eine Stimme verfügt, die sich sehr nah an der reinen Stimme bewegt. Da ist nicht, was man artifiziell in Attributen wie samtig, rau oder hell fassen müsste....
Als Gitarrist ist Böhlen ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Seiner zu jeder Sekunde greifbaren Musikalität haftet schon etwas Sakrales an, weil Sie von großer Konzentration und Ernsthaftigkeit begleitet wird.

Jazzpodium, 2013

Böhlen konzentriertes Spiel und Neigels intonationssichere Stimme lassen die Abläufe in scharfen Konturen hervortreten.

Stereo, 2014

"Design" verdient höchstes Lob, obwohl, dass liegt in der Natur der Sache, es sicher nicht  die breite Masse ansprechen wird. Alle anderen werden Luftsprünge machen.

Soul Train, 2014